13. Dezember 2022 - Beiträge - Allgemein

Vorweihnachtlicher Rundgang durch das mittelalterliche Bretten

Stadtführung Bretten

Im Kostüm der Türmerin führte uns Frau Veith von der Stadtverwaltung am frühen Abend des Nikolaustages durch die Gassen Brettens. Kurzweilig und interessant berichtete sie aus der mittelalterlichen Geschichte der Stadt: Bretten wird erstmals 767 erwähnt. Unter der Regentschaft der Kraichgau Grafen von Lauffen wird es 1120 zum Marktflecken. Nach Übernahme durch das Adelsgeschlecht Eberstein erhält Bretten 1254 die Stadtrechte. 1349 kommt Bretten nach langer schwäbischer Zugehörigkeit als Reichspfandschaft zur Kurpfalz und ist von 1352 bis 1803 kurpfälzischer Verwaltungs-und Gerichtsbezirk: Oberamt Bretten.
1504 wehrten sich die Bewohner erfolgreich gegen die Belagerung des 30.000 Mann starken Heeres des Ulrich von Württemberg – die Geschichte des Brettener Hundle kennen wir alle! Das Peter-und Paul-Fest hält bis heute die Erinnerung an die Geschehnisse wach.
Selbstverständlich wandelten wir auch auf den Spuren des berühmtesten Sohnes der Stadt, Philip Schwartzerdt (in griechischer Übersetzung: Melanchthon). Melanchthon (1497-1560) war neben Martin Luther der wichtigste kirchenpolitische Akteur und theologische Autor der Reformation. Das Melanchthon-Haus, an der Stelle seines Geburtshauses erbaut, gilt als Schmuckstück und ist ein vielbesuchtes Museum.
Sehenswert die Kreuzkirche, die uns mit ihren ganz besonderen historischen Ausmalungen beeindruckte:
Dem Deckengemälde im Chor, geschaffen 1741 von Johann Bartolomäus Brandmeyer aus Bruchsal und den bemalten Brüstungen (1741) der dreiseitig umlaufenden Empore.
Die schöne Orgel der Kreuzkirche baute Philip Heinrich Hasenmayer, einer der ersten Orgelbauer Hohenlohes, zwischen 1747 und 1749.Sie zählt heute zu den Besterhaltenen, die er geschaffen hat.
Am Gottesackertor gab es eine Überraschung: Frau Veith verabschiedete uns mit einem Lebkuchenlikör! Gut gelaunt gings dann zum geselligen Abschluss in das gebuchte Restaurant.