Vortag mit Nora Lettau
Wie neugierig waren wir auf den angekündigten Vortrag „Frau sein – ein Streifzug über die Bedeutung der weiblichen Sexualität in unserer Kulturgeschichte“!
Galt „Frau“ doch lange als das „schwache Geschlecht“:
Treusorgende und hingebungsvolle Ehefrau, Mutter sein, Abhängigkeit in der Ehe…Wahlrecht? Berufsausbildung? Karriere? § 218? Erst in jüngster Vergangenheit, mit der Frauenbewegung der 1970er Jahre, die es sich zum Ziel setzte, mit spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam zu machen um damit die biologisch legitimierte Geschlechtertrennung aufzuheben begann der Wandel: Von der untergeordneten, gefügigen (Ehe-)Frau zur selbstbewussten Frau mit körperlicher und sexueller Selbstbestimmung und dem Ziel der gesellschaftlichen Gleichstellung und der Ausdehnung weiblicher Erwerbstätigkeit.
Leider konnten wir nichts zum Thema erfahren: Frau Lettau hatte sich auf einen anderen Vortrag vorbereitet – „Haare in Geschichte und Kultur“:
Viel Bekanntes, Unbekanntes, Erstaunliches, Kurioses, Humorvolles…..
Frau Lettau beleuchtete unter anderem die Bedeutung und die Macht, die dem Haar in der Bibel, im Märchen und in Sagen zugeschrieben wird und die wandelnde Haarmode oder vielmehr die Vorschriften zum Tragen des Haars im Laufe der Jahrhunderte – insbesondere für Frauen. Sie zeigte auf, dass Haarmode auch in früheren Zeiten immer eine gesellschaftspolitische Komponente hatte – nicht jede durfte alles tragen! Aber sie erinnerte auch an Zeiten, in denen ein Haarschnitt als Zeichen der Emanzipation, der Selbstverwirklichung und des Aufbruchs in eine neue Zeit verstanden wurde – Stichwort „Bubikopf“.
Auch wenn die anwesenden LandFrauen auf ein anderes Thema eingestimmt waren, stand am Ende fest: ein netter Vortrag, der gefallen hat!

